Der Naturschutz wendet sich doch nicht vom Birkwild ab.
Allerdings kann der auch nix gegen die Wirtschaftslobby machen, die ihre Schweinemastanlagen fröhlich auch mitten im und am Birkwildgebiet hinstellt.
Naturschutz ist immer erstrebenswert, allerdings bringt Artenschutz ohne Habitatschutz nicht das allergeringste. Zuallererst muss das Habitat stimmen, ansonsten kann man die Arten schützen wie man möchte.
Siehe die Auerwildprolekte zB, die auch überwiegend eingestellt wurden, weil sich die ausgewilderten Tiere nicht hielten. Kein Wunder, in unseren übernutzten Wirtschaftswäldern, wo Profit an erster Stelle steht und Wild oder deren Ansprüche dem meist nur im Wege steht (Stichwort "Wald vor Wild!", dass Du sicher auch schon mal vernommen hast, besonders übel skandiert in Staatsforsten).
Wenn das letzte Birkwild auch noch verschwindet, ist es dann auf jeden Fall nicht die Schuld der Wölfe, die haben dem Trauerspiel dann nur ein Ende gemacht, denn die 250 und ein paar Birkhühner, die es um Celle noch gibt, sind auf hunderte Kilometer im Umkreis isoliert, kriegen damit kein ausreichendes Frischblut rein, und sind nur halb so viele wie nötig wären, um eine langfristig genetisch gesunde und weiterhin anpassungsfähige Population halten zu können.
Und es kann nun nicht die Lösung sein, denen alles an auch nur potentieller Bedrohung vom Leibe zu halten, denn wenn die Art fit bleiben will, dann braucht sie (ja!) Prädation, ansonsten latschen sie irgendwann alle rum wie die Zombies alias braune Hybriden und grinsen noch doof dabei, wenn der Habicht ihnen die Luft abdrückt.
Was Feindlosigkeit bedeuten kann, sah ich mal in einer Doku aus Indien.
Da hatten sie in einem Park Tiger wieder angesiedelt, wo sie vorher um die 70 Jahre ausrottet waren. EIn Tiger fing eine Banteng- Kuh, die aber mal nicht das allergeringste Bisschen peilte, was da abging. Die wollte zwar zwei-, dreimal alibihalber wegspringen, wedelte aber ansonsten weiter mit dem Schwanz die Fliegen weg und wackelte mit den Ohren, als ob gar nix weiter los wäre. Bis der Tiger sie dann abgewürgt hatte.
So richtig strunzdumm, dass Rindvieh, das noch nicht mal peilt, dass es gerade dabei ist, umgebracht zu werden. Wohingegen in Habitaten mit kontinuierlicher, vielfältiger Prädatorschaft eine andere Banteng- Kuh schon auf 100 m Lunte roch und entweder Fersengeld gab oder zur Attacke überging.
Auch wenn Hege eins der hohen Ziele ist- man tut den Tieren nicht immer 'nen Gefallen, wenn man ihnen alles vom Halse hält! Kommt dann nämlich mal wieder eine Bedrohung, stehen sie doof da.
Oder wie die braunen Hybriden doof glotzend am Zaun stehen, unter dem der Fuchs soeben versucht, sich hindurch zu graben...
Ich würde das mit den Wölfen in der Heide also nicht mal gar zu finster sehen, zumal die Chancen erheblich niedrig sind, dass die da mal ein Stück Birkwild erwischen- sind viel zu wenige, um mehr als ein zufälliger Happen zu sein!